Organisation ist Alles ...

Viele wollen oder können schon keinen Hund aufnehmen, weil beide Partner berufstätig sind. Wir haben uns dazu entschieden, dass trotz zwei Hunden und dem Baby in Produktion keiner seinen Job aufgeben kann und möchte ...

Wir haben das Glück, zwei sehr kooperative und flexible Arbeitgeber zu haben. So dass ich hoffentlich zeitnah wieder in Teilzeit arbeiten gehen und wir uns abwechseln können, denn eine Fremdbetreuung kam im ersten Jahr für uns auch nicht in Frage. Wie das funktioniert? Wir wissen es nicht, werden aber berichten.



Ein "Freier" Tag im Wau-Haushalt

Seit ich meinen Teilzeitjob als Marketingleitung aufgegeben habe, werde ich oft gefragt, "Was machst du eigentlich den ganzen Tag?": Ein Onlineshop, ein Kleinkind, eine Katze, zwei Hunde, ein syrisches Pflegekind, ein Ehemann und ein Haushalt. Das klingt viel und ist es auch. Jetzt ist noch Buster (unser kleiner Pflegefall) dazu gekommen. Ich will heute mal kurz zusammenfassen, wie das hier normalerweise (Also ohne abends ins Kino zu gehen oder meinen Tresenjob) so abläuft.

Heute Morgen 4:15 Uhr ein Bellen und Fiepen aus der unteren Etage, Buster (Dobermann 8 Monate, seit einer Woche bei uns, muss mal ... ich also runter ... ihn rausgelassen und mich auf die Couch gelegt bis 8:30 Uhr ... dabei mehrmals von den Hunden erinnert worden, dass ich normalerweise nicht da schlafe indem sie schnuffen kamen.

6:30 Uhr  7:00 Uhr stehen die schulpflichtigen Kinder im Haushalt auf, machen sich fertig und gehen zum Bus. Wie viele das sind hängt eben davon ab, wie viele hier im Haushalt geschlafen haben. Einer meiner Schützlinge ist ja offiziell schon ausgezogen.

8:30 Uhr höre ich die Mini aus dem Babyphone. Der Waupapa geht hin und bringt sie mit nach unten. Netterweise verschwinden beide gleich im Badezimmer und machen sich startklar für den Tag.

8:45 - 9:00 Uhr frühstücken alle im Haushalt. Und nein, Mini, die Katze und die Hunde versorgen sich nicht selbst, darum kümmere ich mich. Der Waupapa schmeißt danach die Spülmaschine an, ich meistens die erste Waschmaschine. 

9:30 - 11:00 Uhr haben wir uns heute den Luxus gegönnt und waren zum ersten Mal mit allen drei Hunden Gassi ... bis wir soweit waren, war hier schon eine Menge Training erforderlich, aber dazu komme ich am Abend. Oft nutze ich diese Zeit aber auch um mit den Jungs Gänge zu Ämtern zu erledigen oder Arzt-Termine oder oder ...

11:00 Uhr der Waupapa hat keinen regulären Dienst (sonst ist er 24 Stunden weg), sondern fährt nur ungefähr 2,5 Stunden einen Krankentransport heute, er muss also eben los.

11:00 - 12:00 Uhr esse ich mit der Mini, manchmal koche ich noch was, heute gibt es "Reste" vom Grillen gestern Abend, dass spart etwas Zeit.

12:00 - 13:30, manchmal auch 14:00 Uhr schläft die Mini und ich sitze am Rechner, stelle neue Windeln in den Shop, schreibe Blog oder SEO-Texte. Kümmere mich um Schreibkrams, Versicherungen, Anfragen, ...

14:00 bis 18:00 Uhr "Freizeit" mit der Familie: der Waupapa ist wieder da, die Mini ist wach, wir machen entweder zusammen den Haushalt, spielen im Garten, sind zur Hundeschule oder auf dem Spielplatz, gehen Einkaufen, sind mit Freuden unterwegs und lassen zwischendrin die Hunde irgendwo laufen ...

18:00 - 19:30 Uhr Abendbrot, Aufräumen (Spielzeug in die dafür vorgesehenen Kisten und Säcke, Sandkasten wieder zu ... ) manchmal Mini baden, sonst nur bettfertig machen, Kuscheln, ein Buch lesen, Mini ist im Bett.

19:30 Uhr fange ich an einzeln mit den Hunden Gassi zu gehen ... mit Jill (10,5 Jahre) einfach eine entspannte Runde, mit Buster (9 Monate)eher unentspannt und Leinenführigkeit üben, bei Emma kommt es auf meine Tagesform an, manchmal laufen wir einfach nur, manchmal üben wir auch die ein oder andere Sache.

Danach setze ich mich wieder an den Rechner, beantworte E-Mails, schreibe Blog oder angeforderte Texte, packe Pakete zum Versand am nächsten Tag ... an manchen Tagen kuschel ich mich später noch ein wenig zum Waupapa, der entweder hilft, zockt oder auf der Couch sitzt oder es geht gegen 23.00 - 1.00 Uhr direkt ins Bett.

0 Kommentare

Überlebens-Regeln: Homeoffice und Familie

Ich lese gerade überall, dass die Homeoffice-Mamis sich über das Ende der Ferien freuen. Ich muss zugeben, ich habe mich auch gefreut, dass hier wieder ein geregelter Tagesablauf herrscht. ABER: ich muss auch zugeben ohne Homeoffice-Option bin ich mal so gar nicht in der Lage die Ferien zu wuppen.

Der Waupapa hat einen Job, bei dem das mit der Urlaubsplanung nicht ganz so einfach ist, weil der Krankenwagen - gerade in einem Tourismusgebiet - einfach besetzt sein MUSS und wir nicht die einzige Familie mit Kindern sind. Sechs Wochen Urlaub am Stück bekommt kein Mensch (wenn doch, sagt mir wo, ich schicke eine Bewerbung hin).

Also arbeite ich zur Zeit von daheim. Das ist in den Ferien neben Hunden, Katze, Kleinkind und Haushalt noch etwas nerviger. Diesen Beitrag schreibe ich gerade um 22:16 Uhr. Aber es funktioniert, weil ich ein paar Sachen hier umstrukturiert habe:

  • Ich arbeite im Wohnzimmer oder habe Spielzeug, Papier und Stifte im Büro
  • Wenn die Mini sich nicht selbst beschäftigt, machen wir zusammen den Haushalt oder Gartenarbeit, das bringt mich zwar im Homeoffice nicht weiter, verschafft mir aber Luft für die Abendstunden
  • Mittagsschlaf ist effektive Arbeitszeit, egal ob die Küche brennt oder ein Spielzeugorkan durch den Garten gefegt ist. Aufräumen kann ich später
  • Gassigehen ist Erholungsurlaub, Pause und Kinderbespaßung in einem
  • Teenager können auch mal ein NEIN vertragen, wenn es um Wünsche zur Freizeitbeschäftigung sofort geht oder darum, dass sie etwas genau jetzt suchen oder brauchen
  • Ausnahmen bestätigen die Regel: wenn ich auch grade ne Pause brauche und alle baden wollen, wieso nicht. Manchmal arbeitet es sich danach effektiver.
  • Wenn der Waupapa zu Hause zuständig ist, findet die Mini mich manchmal trotzdem spannender, dann müssen die beiden draußen spielen ;)
  • TO-DO-Listen: das wichtigste/dringendste zuerst, privat und beruflich nicht getrennt
  • Ich musste mich von übertriebener Perfektion verabschieden, sowohl was den Haushalt, als auch was den Beruf betrifft
  • Wir haben für viele Sachen elektrische Helferlein: Thermomix, Rasenrobi ...
  • Hier müssen alle helfen. Das hier ist kein Hotel.
  • Zuguterletzt die Erkenntnis, dass ich das hier noch ein paar Jahre machen muss, also manche Dinge auch einfach der Gesundheit zuliebe mal warten müssen.

Klingt jetzt unromantisch, ist es aber nicht. Ich liebe es von zu Hause aus zu arbeiten, ich spare mir meinen Arbeitsweg und bin viel flexibler, was Betreuungszeiten, Arbeitszeiten, Elternabende und auch Ferienbespaßung betrifft. Ich habe unterm Strich wohl mehr Zeit für die Kiddies. Die Jungs und Mädels haben sich ihren freien Sommer hart verdient. Sie sollen ihn haben. Nun weht hier aber tagsüber wieder ein anderer Wind. Hihi.

0 Kommentare

Ich habe ein neues Büro-Accessoire

***Kooperation***

Für alle, die sich schon mal gefragt haben, wie das hier so aussieht: normalerweise habe ich allerdings nicht regelmäßig frische Blumen auf dem Tisch (war ja gerade Hochzeitstag) und manchmal ist es auch etwas chaotischer. ABER: ich habe durch die Windelberatungen immer mehr Besuch und stehe so in Zugzwang den Raum auch etwas zu verschönern.

Das richtige Büro oben, ist nicht sonderlich geeignet um Besuch zu empfangen und auch nicht wirklich kindersicher. Also sitze ich meistens unten am Tisch tagsüber, arbeite und die Mini liegt in ihrer Hängematte oder spielt. Da mein "Büro" also zur Zeit auch ein Teil des Essbereiches im Wohnzimmers ist (wir essen ganz bodenständig in der Küche), hat der Waupapa auch ein Mitspracherecht (... und es liegen Kinderbücher kreuz und quer im unteren Regal).

 

Die Wand hinter mir, war vorher geschmückt mit Bildern der Mini. Nun habe ich mich gefragt, wie schön die Mini das findet irgendwann, wenn die ganze Wand mit ihr im Anne Geddes Style geschmückt ist. Fazit: etwas anderes musste her. Rustikal muss es sein, weil es ins "Landhaus am A*** der Welt" passen muss und das Motiv ... ja das Motiv. Der Waupapa hat sich ein Bild von der Kaiser-Wilhelm-Brücke in Wilhelmshaven gewünscht. Klar doch, hab ich 1000 Bilder von. Aber nicht groß genug. Gar nicht so einfach ein gutes in ausreichender Auflösung zu finden. Am Ende bin ich bei Rainer Ganske, den ich über eine Fotogruppe aus der Region gefunden habe, nachdem die Zeitung der Region mir irgendwie kein Bild verkaufen konnte/wollte, fündig geworden. (www.rainerganskeshop.de).

 

Nun sollte das gute Stück auf Holz gedruckt werden. Das hatte ich schon mal mit Hilfe von Laserdruck-Seiten und Kleber selbst versucht. Hat nur mäßig funktioniert. Meine Erwartungen waren also ... gedämpft. Ehrlich, ich hatte nicht mit diesem Ergebnis gerechnet, als die Post von www.pixum.de hier ankam. Nach drei Tagen, obwohl eine Lieferzeit von 5 angegeben war. Also wirklich mega schnell. Die Mini hat beim Auspacken geholfen (2. Bild im Slider). Es ist wirklich richtig gut geworden und ist mit 60 x 80 cm auch gar nicht so klein. Größer war auf Holz nicht zu realisieren, anderes Material wollten wir nicht.

 

Generell finde ich die Idee individuelle Motive in der Wohnung zu haben echt genial - vielleicht als Geschenk. Geht theoretisch auch mit Familienfotos, wenn der Boden auf dem es steht nicht so neutral sein muss, wie bei uns. Ich werde in jedem Fall noch ein paar Motive und Materialien ausprobieren. Allerdings bin ich beim nächsten Mal schlauer und lasse das Bild kurz auslüften, bevor ich es ins Wohnzimmer hänge. Denn es hat doch noch sehr nach Lack gerochen die ersten 12 Stunden. Einmal Stoßlüften hat aber geholfen, mittlerweile riecht man nix mehr.

 

Das letzte Foto im Slider ist übrigens für alle, die denken Blogger haben durchgestylte Wohnungen ... ja, ich habe zur Zeit ein Windelregal (3,5 m Schwerlastregal aus der Garage) mit keine Ahnung wievielen Windeln im Büro, da wir noch am Lager bauen.

0 Kommentare

Studieren mit Kind und Job

Natürlich ist das hier alles manchmal viel und wirklich zum K*****. Organisatorisch ist ein Studium mit Kind und Job irgendwie schon eine Meisterleistung. Aber würde ich das jetzt allein auf die Mini schieben, wäre das einfach nicht fair. Ich war schon vor der Mini jemand, der alles auf den letzten Drücker macht und eine wahre Meisterin der Prokrastination. Ziemlich chaotisch dabei, aber irgendwie habe ich es doch immer hinbekommen.

Mit Job und Kind, zwei Hunden (und dem ein oder anderen Vögelchen, was hier am Fenster vorbeischwirrt), habe ich natürlich immer eine Ausrede, etwas anderes zu machen. Ich wollte auch die beiden Dezember-Abgaben gerne auf das nächste Semester verschieben. Meine Dozentin ließ mich nicht. Aus Prinzip. Nun ja ... im Grund hat sie ja Recht, was soll im nächsten Jahr besser werden. Nun sitze ich jeden Abend nachdem die Mini im Bett ist vorm Rechner und Recherchiere über "Möglichkeiten der Fremdfinanzierung". Ekelhaft.

ABER: es gibt mir ein gutes Gefühl noch etwas geschafft zu haben vorm Einschlafen und ich habe dann über Weihnachten komplett frei. Wenn ich ehrlich bin, ist es auch nicht die Mini, die mich ablenkt vom Arbeiten, sondern Facebook, Whats App, der Blog :P ... manchmal muss man eben auch einfach mal nicht erreichbar sein. Nehme ich mir für morgen Abend fest vor. ;)


Abstriche machen

Was ich allerdings zugeben muss: es ist natürlich aus rein logistischen Gründen nicht zu schaffen, die gleiche Leistung zu erbringen, wie ein Vollzeitstudent. Ich schaffe dieses Semster nur 2 Fächer von 6. Im nächsten werde ich drei Fächer anpeilen. Das bedeutet, der Master wird länger dauern. Dessen war ich mir vorher bewusst und dessen sollte sich auch jeder bewusst sein, der sich für ein Studium neben dem Job entscheidet. Ich kann einfach nicht zu jeder Vorlesung erscheinen und habe eben auch noch andernorts Leistung zu erbringen. Am wichtigsten ist eh die Mini.


Betreuungsplatz

Wir haben uns dagegen entschieden, die Mini in die Krippe zu geben. Das bedeutet, dass der Waupapa oder die weltbeste Schwiegermama einspringen müssen. Auch abends, wenn ich am Rechner sitze und versuche Struktur in meine Ausarbeitung zu bringen, geht der Waupapa zur Mini, wenn sie schlecht träumt oder durstig ist. Ich lasse es mir allerdings nicht nehmen, meine Prinzessin selbst ins Bett zu bringen, danach kann ich dann ja loslegen ... ich bin mir dessen bewusst: DAS ALLES IST PURER LUXUS. Einige Hochschulen bieten aber mittlerweile sogar Betreuungsplätze in Form eines Hochschulkindergartens oder Tagesmüttern an.


Motivation

Natürlich könnte ich jetzt vorm Fernseher sitzen, anstatt mich mit diesem trockenen Kram rumzuärgern. Ehrlich, ich frage mich regelmäßig selbst, wieso ich es mir das noch antue, aber manchmal muss man sich selbst auch mal in den Hintern treten. Kommt bestimmt auch nichts spannenderes in der Glotze.

Mein größtes Problem ist allerdings, dass ich in den letzten Jahren nicht wissenschaftlich arbeiten musste. Ich habe einfach mal so gar keine Idee mehr von der Arbeitsweise. Ich kann mich manchmal kaum noch erinnern, dass ich früher tatsächlich so viel und so strukturiert gelernt haben soll. :)

Mehr als fünf Jahre freie Abende ... manchmal (meistens) fällt es schwer, sich jetzt wieder daran zu gewöhnen, dass es vor der Prüfungszeit nicht so ist.


So ich leg jetzt wieder los und berichte, wie die ganze Sache ausgeht...

0 Kommentare

Back @ Work

Nach insgesamt 3,5 Monaten und acht Wochen mit Baby war es gestern dann tatsächlich soweit: ich war wieder einen ganzen Tag bei der Arbeit und zu allem Elend danach auch gleich noch zur Rückbildungsgymnastik. Bedeutet 4:30 Uhr war die Nacht zu Ende, ich habe 6:30 Uhr das Haus verlassen, war 17:00 Uhr noch einmal kurz zum Kuscheln und Stillen daheim und bin danach gleich wieder los bis circa 19:30 Uhr. Fazit: ich war im Arsch und hab mein Baby vermisst, aber ich würde es immer wieder so planen.

Das wird jetzt zwei Tage pro Woche so laufen. Die Illusion, dass man als frisch gebackene Mami mit wenig Nachtschlaf in Teilzeit, die auch noch pünktlich wieder los muss und zwischendrin Milch abpumpt, genauso viel schafft, wie die Frau, die vorher als Vollzeitmitarbeiterin in Mutterschutz gegangen ist, muss ich sowohl den Mamis als auch den Arbeitgebern allerdings erstmal nehmen. Nur ein Beispiel: meine Kollegen sind zur Zeit auf einer Messe in Essen, die habe ich bisher organisiert, aber da will und kann ich nicht hin, weil ich Johanna noch nicht über Nacht alleine lassen möchte und der tägliche Weg zu lang wäre. Na und?: ich leiste dieses Mal quasi Schützenhilfe im Hintergrund und habe diese und jene Sache noch nachgeschickt.

Die Teilzeitarbeit hat für mich im Gegensatz zur Vollzeitmami einen entscheidenden Vorteil: mir geht nicht das ganze Jahr verloren und ich bleibe quasi drin im Job und muss mir nicht nach einem Jahr erstmal alle Abläufe, die sich ja in so langer Zeit - gerade im Marketing - ändern, wieder neu aneignen.

 

Doch die Sache mit dem Teilzeitjob in der Elternzeit hat durchaus noch mehr gute Seiten:

  1. Ich komme unter Menschen, die auch noch andere Interessen haben, als die Ausscheidungen meiner Tochter und wie ich sie frühkindlich fördere.
  2. Mein Mann hat auch zwei Tage in der Woche die volle Verantwortung für Johanna und NEIN, dass ist nicht das gleiche, wie wenn wir beide zu Hause sind. Er hat gestern so viele Windeln gewechselt, wie in der Zeit davor seit ihrer Geburt ;)
  3. Es erhöht den Grad meiner Zufriedenheit ungemein, auch eine Aufgabe außerhalb meines Haushaltes zu haben.
  4. Finanziell bringt mir das übrigens noch wenig bis gar nichts, aber alle zukünftigen Eltern von Babys, die ab dem 1.7.2015 geboren werden und somit in den Genuss von Elterngeld PLUS kommen können, sollten sich das glatt mal durchrechnen. Das könnte sich unterm Strich auch noch lohnen.

Nicht falsch verstehen, ich liebe meine Tochter und kann mir zur Zeit nichts schöneres vorstellen, als Mami zu sein. Aber damit alleine wäre ich nun mal nicht zufrieden. Es ist natürlich auch mal nett sich mit anderen Mamis auszutauschen und beim Kaffee einfach nur zu tratschen, aber wirklich verstanden fühle ich mich da oft nicht. Ich denke, die Mischung macht's und ich bin froh einen Arbeitgeber zu haben, der sich darauf eingelassen hat. Gestern Abend war ich der glücklichste Mensch auf Erden, als ich mit Johanna auf der Couch lag, sie sich über meine albernen Singversuche gefreut hat und irgendwann in meinen Armen eingepennt ist. Wenn man das 24 Stunden am Tag hat, weiß man es einfach irgendwann nicht mehr zu schätzen, befürchte ich.

 

UND: Nein, ich habe kein schlechtes Gewissen ... obwohl ich manchmal das Gefühl habe, dass das schlechte Gewissen gleich bei der Geburt dauerhaft mitgeliefert wird (impfen? nicht impfen? dieser Kurs und jene Sache? man kann es gar nicht alles richtig machen), fühle ich mich bei dieser einen Grundsatzentscheidung ausnahmsweise wirklich sicher ... denn unsere Motte ist bei ihrem Papa super aufgehoben und ich kann einfach nur eine gute Mama, eine gute Frau, ein gutes Frauchen etc ... sein, wenn ich auch mit mir selbst im reinen und zufrieden bin.

 

Heute habe ich frei und wir drehen gleich eine große Gassirunde, morgen ist Arbeitstag No. II in dieser Woche und ich freue mich schon drauf.

2 Kommentare

Weiterbildung mit Kind

OK, ich bin selber schuld an meinem Elend. Wer macht sowas auch freiwillig im Mutterschutz. Aber gut, nun muss ich da durch: Um die Zeit bis zu Johannas Geburt zu überbrücken, habe ich mich noch für eine Weiterbildung entschieden. Schließlich muss man im Marketing - gerade im Onlinebereich - ja ständig auf dem laufenden bleiben ... und ich gebe zu, die Warterei auf den Nachwuchs erschien mir beruflich gesehen auch irgendwie als Zwangspause.

Mittlerweile liebe ich meine "Zwangspause", bin ziemlich oft müde und immerhin froh, dass ich so vernünftig war, mich für eine Onlineweiterbildung zu entscheiden und nicht für Präsenzveranstaltungen. Es ist fast 22.00 Uhr und eine weitere Lehraufgabe ist abgegeben: 2/3 der Weiterbildung sind seit heute also geschafft.

Ich muss allerdings zugeben, dass die ganze Sache vor Johannas Geburt wesentlich entspannter über die Bühne ging. Da habe ich mich einfach pünktlich Abends an den Rechner gesetzt und den Ausführungen der Referenten zugehört. Danach konnte ich mich an die Lehraufgaben machen. Die Zeiten sind vorbei. Wenn Johanna nicht gewickelt und satt schläft oder sich Stefan um sie kümmert, habe ich keine Chance auch nur annähernd konzentriert zu arbeiten. So ausgeschlafen wie vor ihrer Geburt bin ich auch längst nicht mehr. Nachts ist die Dame immer mal wieder wach und tagsüber sind hier ja auch noch Hunde, Katzen und ein Haushalt zu versorgen.

So passiert es relativ oft, dass ich die Aufzeichnungen noch einmal von vorn anschauen muss, weil ich unterbrochen wurde oder einfach den ein oder anderen Abend gar nicht mehr dazu gekommen bin die zugehörigen Aufgaben zu lösen. ->Was soll das Gejammer: Hut ab vor jeder Frau, die mit Kind studiert oder ihren Schulabschluss nachholt.


Ich bin mir nicht sicher, ob das Modell "private Weiterbildung im Mutterschutz" wirklich empfehlenswert ist. DOCH: Wann wenn nicht jetzt? Krabbelt Johanna erst hier auf dem Boden rum und schläft nicht mehr so viel, wer weiß, wozu ich dann noch komme. Außerdem fühlt es sich richtig gut an, am Ende eines Tages auch noch etwas anderes geschafft zu haben, außer die kleine Prinzessin und den Haushalt zu versorgen.



0 Kommentare

Eltern-Teilzeit

Der Antrag ist gestellt. Nach dem Mutterschutz werde ich wieder zwei Tage in der Woche voll arbeiten gehen. Da Stefan an diesen beiden Tagen für Johannas Betreuung zur Verfügung steht, muss unser Menschenkind auch nicht in Fremdbetreuung gegeben werden.


Der/die ein oder andere mag das für sehr früh halten. Vielleicht stellen wir auch irgendwann selber noch fest, dass es zu früh war. Aber wir haben uns das wirklich gut überlegt und für alle, die diese Überlegung noch vor sich haben, hier mal unsere Gründe ;)

Pro

  • ich muss nicht komplett für ein Jahr aus dem Berufsleben ausscheiden
  • so ist gewährleistet, dass die Erziehung und Betreuung auch wirklich geteilt ist
  • es entsteht (hoffentlich) ein gegenseitiges Verständnis für die Situation (Doppelbelastung) des anderen
  • Johanna gewöhnt sich von Anfang an an den Alltag mit beiden Elternteilen
  • beide Arbeitgeber unterstützen dieses doch sehr flexible Modell
  • Wir haben in den meisten Wochen 3 gemeinsame freie Tage, anstatt 2, wenn einer Vollzeit gehen würde

Contra

  • jeder von uns wird mal den ein oder anderen Fortschritt in Johannas Entwicklung verpassen
  • der Stressfaktor wird sicher etwas höher sein
  • Johanna muss sich täglich umstellen
  • wenn noch etwas fehlt, dann bitte ich darum, mich zu ergänzen ...

Wir erhoffen uns davon, dass auch der Papa ein sehr enges Verhältnis zum Nachwuchs bekommt. Denn es ist schon etwas anderes, wenn die beiden auch mal den ein oder anderen Tag auf sich alleine gestellt sind, als wenn ich immer beim Wickeln, Füttern etc. über die Schultern schaue und ggf. korrigiere.


Ich werde in jedem Fall berichten, wie es läuft. Wir sind uns dessen bewusst, dass das Eltern sein noch viel stressiger wird, als es jetzt ist. Trotzdem muss ich ehrlich zugeben, dass ich mich - auch wenn ich das Kuscheln und Faulenzen mit Johanna auf der Couch, die langen Gassigänge und das Kochen zu Hause sehr genieße - schon ein ganz klein wenig freue, wieder eine berufliche Aufgabe zu haben.

1 Kommentare
Jenny Manegold