Sparky muss wieder ausziehen

Wir haben einen Pflegehund. Ich habe in den letzten Tagen viele Nachrichten, Anfragen und Kommentare bekommen, wieso ich ihn nicht behalten will/kann/möchte. "Wenn er doch so toll ist, kann er doch bleiben." etc. - Nein kann er nicht. Aus Gründen:

Sparky ist jung, schon sauber, versteht sich mit allen und jedem und zeigt sich zudem sehr pflegeleicht. Baustellen kann ich keine feststellen. Zudem ist er etwas ganz besonderes: er ist ein blauer Doberman-Mix.

Das ist ein entscheidender Unterschied, zu zum Beispiel Buster (der hier einen Platz auf Lebenszeit gefunden hat, weil ich einfach nicht wollte, dass er zum Wanderpokal wird) Denn Interessenten für Sparky gibt es schon viele. Auch einige, denen ich durchaus zutraue, dass sie Sparky gerecht werden und ihm ein super Leben bereiten.

Trotzdem verstehen viele nicht, wieso ich diesen kleinen Hund, der sich langsam erholt, der so gut hier rein passt und der gerade zur Ruhe kommt, wieder abgeben kann und möchte. Die Antwort ist ganz einfach: ich bin vom ersten Moment an nur die Pflegestelle gewesen. Da muss man auch einen Hund mal wieder abgeben, denn:

  • auch ich habe nicht endlos Zeit, Platz und Geld. Wenn Sparky jetzt bleibt, können wir beim nächsten Notfall dann vielleicht nicht mehr helfen.
  • ich muss meinen eigenen Hunden auch noch gerecht werden. Ich habe drei Dobermänner. Natürlich müssen meine beiden Mädels, die hier unkompliziert mit nebenher laufen, zurückstecken, was Einzel-Gassirunden, Aufmerksamkeit beim Kuscheln oder auch nur das Begleiten bei meinen Ausflügen mit der Mini angeht.
  • neben Job und Kind einem Junghund gerecht zu werden, ist übrigens auch ohne die Gesamtanzahl von vier Dobermännern echt eine Herausforderung.

Alle kann ich leider nicht behalten. Geplant ist langfristig, dass wir zwei Seniorenstellen, eine Pflegestelle und meine zwei eigenen Hunde zum "Arbeiten" haben. Das hilft in Notfällen, funktioniert aber nur, wenn ich Notfälle auch wieder abgeben kann.

 

Ein Zuhause auf Lebenszeit hat Sparky auf die Schnelle nicht gleich gefunden. Deshalb darf Sparky sich hier jetzt erholen und wird auch schon das ein oder andere Lernen, was im Leben als Familienhund ganz nützlich ist. Wir werden ganz in Ruhe und auf gar keinen Fall überstürzt ein Zuhause für ihn suchen (die Entscheidung, welches es wird, liegt Gott sei Dank nicht bei mir, sondern beim zuständigen Verein, den Kontakt stelle ich gerne her - mitsprechen werde ich sicherlich trotzdem ein wenig :P).

Aber er wird wieder ausziehen. Dann werde ich ihn eine ganze Weile nicht sehen dürfen. Ja das wird weh tun. Wenn ich Glück habe, hält uns die neue Familie auf dem Laufenden. Wenn nicht, muss ich auch damit leben. Denn wichtig ist uns für Sparky nur, dass er eine Familie findet, die ihm ein tolles Hundeleben bis zum letzten Atemzug bietet. Ihn hier zu behalten, wäre nicht fair für alle Beteiligten und auch nicht im Sinne der Sache.