Probetag im Waldkindergarten

Unser Probetag im Waldkindergarten ist nun auch wieder Geschichte. Wir haben einen Tag erwischt, an dem es wirklich pausenlos in Strömen geregnet hat. Der Start war holprig. Am Ende des Tages steht fest: nach ihrem dritten Geburtstag darf die Mini regelmäßig hin.

Die Mini und ich sind keine Frühaufsteher. Wir beginnen normalerweise, obwohl wir eher anfangen und damit auch eher daheim sein könnten, unseren Arbeitstag bewusst erst um 9:30 Uhr. Die Zeiten sind jetzt vorbei. Denn Kinder im Waldkindergarten dürfen zwischen 8:00 und 8:30 Uhr abgegeben werden. Entsprechend "gut" war die Laune heute morgen bei allen Beteiligten. Naja, die Mini hat sich auf die anderen Kinder im Kindergarten gefreut und irgendwann war sie dann nach viel Gezicke und Gezeter endlich angezogen und startklar. Ich war das erste Mal nass, nachdem ich mit den Hunden draußen war. Das sollte nicht das letzte Mal geblieben sein.

Im Waldkindergarten angekommen wollte Mini ihren Rucksack nicht abgeben und an ihren Haken (sie bekam als Zeichen eine Blume zugeordnet. Der Fisch wurde wahrscheinlich aufgrund des Wetters kategorisch von ihr abgelehnt) hängen. Es sind Tränen geflossen ... sie wollte wieder nach Hause. Innerlich hab ich mich schon unverrichteter Dinge vom Hof trotten sehen.

Nachdem wir sie aber überzeugt hatten und ohne das lästige Gepäck im Wald unterwegs waren, war mein Kind wie ausgewechselt:

Der Alltag im Kindergarten ist recht streng und strukturiert (strenger als bei uns daheim - ist aber logisch, sind halt viele Kinder und das draußen). An jeder Kreuzung wird gewartet und die Kinder stellen sich an den jeweiligen Abzweig, den sie nehmen wollen. Wo am meisten Kinder stehen, die Richtung wird dann eingeschlagen.

Die Kinder dürfen auch nur bis zum nächsten Haltebändchen (kleine rote Bändchen, die im ganzen Wald verteilt sind) vorlaufen. Das funktioniert unglaublich gut.

Es gibt Zeiten zum Essen und Pipistellen. Zwischendrin darf geforscht, geguckt und nach dem Frühstück (damit die Kinder nicht ewig lange in nassen Klamotten bleiben) dürfen die Kinder auch durch Pfützen hüpfen und sich nass machen.

Ich hatte ja so meine Zweifel, dass die Mini das alles mitmacht. Sie tat es mit Begeisterung bis zu dem Moment, an dem sie Hunger bekam und es noch 20 Minuten bis zum Frühstück waren ;). Nach dem Essen war sie dann wieder guter Dinge.

Nach mehreren Schnecken, einem Loch im Baum, an dem sich Wasser sammelte, einem Eichhörnchen namens "Knabber", einigen Spielen und nicht mal einem Kilometer, den wir uns bewegt hatten, ging es wieder zurück.

Die letzte Stunde  (12:00 - 13:00 Uhr) verbringen die Kinder in einem Bauwagen mit Malen, Basteln, Schminken, Spielen ... damit sie nach und nach von den Eltern geholt werden können. Im Wald würde man sie schlecht finden, denn da ist das Grüppchen irgendwie immer in Bewegung.

Meine Mini war so aufgeregt, sie hat noch den ganzen Weg nach Hause geplappert und aufgedreht gegluckst und gequiekt.

Ich habe mich davon überzeugen können, dass die Kinder, durch verschiedene Spiele das Zählen, die Farben, verschiedene Formen von Wetter und jede Menge Allgemeinbildung vermittelt bekommen.

Am Ende bin ich sehr froh, dass wir einen so nassen Probetag erwischt haben. Denn wenn die Mini an diesem Tag schon so begeistert war, dann wird es an sonnigen Tagen sicherlich noch viel schöner.

Bald werde ich meine Mini (die Mini, die nie in der Krippe war und auch nicht in den Kindergarten sollte) mit einem guten Bauchgefühl jeden Vormittag abgeben. Sie freut sich übrigens jetzt schon drauf ... für uns ist der Waldkindergarten die richtige Wahl.