Ein Tag am Meer ...

... schafft Zeit zum Nachdenken.

Der Weihnachtskram ist abgebaut und verstaut in der Garage, wir starten ins neue Jahr. Heute morgen hat die lokale Jugendfeuerwehr den Baum gegen eine freiwillige Spende von 5,- Euro abgeholt :D Weihnachten ist also offiziell Geschichte.

Wir lieben Familienausflüge. Also haben wir uns gestern einen (halben) Tag am Meer gegönnt. Wir sind mal wieder einer mehr hier und das Auto ist mittlerweile mit zwei Hunden, uns und drei Kindern richtig voll, wenn wir alle mit wollen.

Das Fazit dieses Ausfluges fällt ernüchternd aus ... natürlich ist es schön einfach mal Luft zu holen ... aber die Zeit zum Nachdenken schafft hier auch unangenehme Erkenntnisse: ich werde mir in den nächsten Tagen mal ein paar Gedanken mehr zu Vereinbarkeit von Familie und Beruf machen müssen. Das klappt nämlich nicht ganz so gut, wie ich mir das erhofft hatte. Auf der Familienseite schon, auf der Berufsseite aber irgendwie gar nicht ... da renne ich in Teilzeit meinen Aufgaben, die eine Vollzeitstelle füllen würden, hinterher und das frustriert auf Dauer.

 

Irgendwie stecke ich fest ... wenn ich nicht 10 Jahre zu jung wäre, würde ich behaupten, ich hab ne Midlifecrisis ... ich bin am Ende meiner Pläne ... ich bin 30, verheiratet, hab ein Kind (irgendwie ja auch drei), ein Haus und einen Job ... als ich klein war, habe ich mir das immer genau so vorgestellt, als ich ein Teenager war - bis so zum 28. Lebensjahr, war das die langweilige Horrorvorstellung und nun ist es Realität. Langweilig wird es hier natürlich nicht, zu tun hab ich genug, aber mir fehlen gerade die Ziele.

 

Gestern und Vorgestern hat man hier tatsächlich die Schule geschlossen wegen Schnee. Vor zwei Wochen haben wir noch hier gesessen und ich habe gelacht, als unsere Schützlinge mir erzählten, dass in Syrien die Schule ausfällt bei Schnee. Ich kann mich erinnern, dass wir bei nahezu jedem Wetter zur Schule gestapft sind. (Lang lang ist es her ... ich bin alt geworden) Jetzt fällt die  Schule hier auch aus. Unglaublich.

 

Die Jungs haben in den letzten zwei Tagen also meinen Alltag beobachten können und ihn für anstrengend, langweilig und zu wenig spaßig befunden. Logisch sie sind Teenager und ich verantwortlich für diesen ganzen bunten Haufen hier. Irgendwie finde ich das aber auch manchmal. Bisher habe ich immer auf irgendetwas hingearbeitet, den Studienabschluss, den nächsten Job, die Beförderung, die Geburt der Mini, die Hochzeit in New York ... die nächste große Reise ... doch was kommt jetzt? Sie lebten glücklich und zufrieden ... Baaaaaaah, mir ist irgendwie tatsächlich langweilig.

 

Ich brauche neue Ziele ... doch wie stellt man die auf, wenn man doch eigentlich völlig zufrieden sein sollte mit dem erreichten und im Grunde auch keine Zeit hat neue riesige Projekte anzugehen? Hat jemand Tipps?

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