Kinder in Fremdbetreuung

Ja das ist so eine Sache. Da gehen die Meinungen wirklich unheimlich weit auseinander. Wir haben Johanna schon relativ zeitig das erste Mal zu ihrer Patin gegeben, damit ich zur Rückbildungsgymnastik gehen kann ... und zugegeben: das hat sich schon etwas komisch angefühlt, sie das erste Mal ohne Mami und Papi zurückzulassen. Aber wir wussten ja auch, sie ist in guten Händen. Heute habe ich nun den Antrag auf einen Krippenplatz bei der Stadt abgeholt ...

... zugegeben eine Rabenmama bin ich: denn ich habe ein kleines Rabenkind. Als ich Johanna das erste Mal hörte klang sie wie ein kleiner Rabe, der nach seiner Mama und Futter schreit. Darauf hat mich später eine Freundin aufmerksam gemacht und es ist wirklich so und klingt auch immer noch gleich.

 

Aber zurück zum Thema, denn in dieser Hinsicht fühle ich mich rein gar nicht als Rabenmama: ich will relativ schnell wieder arbeiten gehen. Das ist in Teilzeit für das erste Jahr kein Problem und funktioniert dank den eigenartigen Arbeitszeiten eines Rettungsassistenten auch ohne Fremdbetreuung. Das ist super und funktioniert ohne jedes schlechte Gewissen. So müssen Stefan und Johanna auch mal ohne mich klar kommen. Sind wir beide zu Hause, bleibt das Windeln, Füttern und alle anderen Problemchen doch irgendwie oft an mir hängen. Die gemeinsame Zeit kann also nicht schlecht für die Papa-Tochter-Beziehung sein.

 

Nach der Elternzeit muss eine andere Lösung her. Denn dann muss ich wohl oder übel wieder in Vollzeit zur Arbeit gehen. Deshalb der Antrag auf einen Krippenplatz. Das können besonders ältere Frauen in meinem Umfeld nicht verstehen. Natürlich brauchen Kinder ihre Mami. Ich werde den Termin zur Eingewöhnung in die Krippe so weit nach hinten schieben, wie es nur geht. Nicht, weil ich glaube, dass es Johanna schadet, zeitig fremdbetreut zu werden, sondern, weil die Mama wahrscheinlich einfach noch nicht so weit ist, sie täglich abzugeben. Vielleicht erstmal auch nur Vormittags ein paar Stunden??? Mamis brauchen nämlich ihre Kinder.

 

Nächste Woche werde ich den zukünftigen Kindergarten mal besichtigen. Natürlich bevor ich den Antrag abgebe. Ohne den Betreuerinnen und Betreuern zu vertrauen, geht es nicht. Ich selbst bin ein typisches Ost-Krippen-Kind und der Meinung es hat mir nicht geschadet ... ich lasse mich gerne eines besseren belehren. :) Die Sache hat auch einige Vorteile: Mal ganz ab vom finanziellen Aspekt. Die sozialen Kontakte, die Johanna in einer Krippe knüpfen kann und die Übung im Umgang mit anderen Kindern, kann ich ihr zu Hause so regelmäßig nicht bieten. Außerdem hoffe ich, dass sich der kleine Rabe die ein oder andere Sache bei den älteren Kindern abgucken und sich so gut und altersgerecht entwickeln kann.

 

Natürlich lese ich auch hier vor und singe etwas ... meinen Möglichkeiten entsprechend mehr oder weniger gut ... doch andere Kinder motivieren anders als die wohl bekannte Mama und sind auch nicht durch diese zu ersetzen. Die muss also lernen sich zu lösen und sich vor allem kein schlechtes Gewissen einreden zu lassen. Dann wird das schon alles klappen im nächsten Jahr. Eine Mama muss auch mal loslassen können. Wie sonst kommt es zu all den selbstständigen und selbstbewussten Kindern?


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