Eine Woche mit Johanna

Ich bin müde. Wir sind jetzt seit genau einer Woche zu Hause. Eine ganz ambulante Geburt - wie anfangs geplant - war es ja nun nicht. Trotzdem konnten wir circa 12 Stunden nach der Geburt nach Hause fahren.

 

Das würde ich immer wieder so machen. Wir haben so zwar den Aufwand mit der U2, dem Neugeborenen-Screening und der Geburtsurkunde selbst und es wird uns nicht im Krankenhaus abgenommen. Aber dafür können wir uns gleich an den richtigen Alltagsrhythmus gewöhnen und nicht erst an den im Krankenhaus.

Wir lieben Johanna und wir schätzen jede Minute mit ihr. Wenn wir unterwegs sind, bin ich unglaublich stolz auf meine kleine Familie. Das Stillen klappt und die Tiere haben sie wunderbar aufgenommen. Doch hier hat sich auch einiges geändert in den letzten sieben Tagen. Zwei komplette Waschmaschinenladungen voll Babystrampler, unzählige Windeln und Feuchttücher später, sind wir um die Erkenntnis reicher, dass das vielleicht alles gar nicht so einfach wird, wie wir uns das gedacht haben.

 

Im Grunde kann ich mich nicht beschweren, Johanna ist wahrscheinlich ein ganz normales Baby mit einem bisschen verkorksten Tag-Nacht-Rhythmus. Das bedeutet, ich kann tagsüber wunderbar den Haushalt schmeißen, mich um die Hunde kümmern und tun, was getan werden muss. Nachts ist dann allerdings das Baby wach. Das es wenig Schlaf geben wird in der ersten Zeit, damit haben wir gerechnet. Aber da sind eindeutig Dinge, die wir vorher nicht kalkuliert hatten:

Wirklich ALLES dauert hier jetzt länger. - Nicht nur, weil ich an den ersten Tagen nach der Geburt noch nicht wieder 100%ig fit war. Allein das Haus zu verlassen, ist um einen riesigen Arbeitsschritt erweitert worden. Wir müssen Johanna fertig machen: Erst anziehen, im besten Fall vorher noch wickeln und stillen, den Kinderwagen oder den Maxi Cosi startklar machen und alles ins Auto packen.

Zudem ist der Tagesablauf hier zu einem unplanbaren Projekt geworden. Ist gerade alles fix und fertig, die Hunde sind im Auto verstaut und wir müssten eigentlich nur noch einsteigen, wird die Windel eben noch mal vollgemacht und wir starten quasi bei 0. So kann es schon mal passieren, dass ein früher kurzer Ausflug zum Amt, um die Geburtsurkunde zu beantragen, oder ein kleiner Einkauf gleich einen ganzen Vormittag einnimmt.


Zudem weiss ich jetzt, wie in der Mikrowelle aufgewärmter Kaffee schmeckt. Denn beim zweiten Versuch die frisch gebrühte Version in Ruhe zu trinken, gab ich auf. Ich denke in den nächsten Tagen, Wochen und Monaten wird sich einiges einspielen hier, die Handgriffe werden vielleicht auch ein bisschen schneller und es ist unser Improvisationstalent gefragt. Wir werden sehen, wie weit wir damit kommen. :)

 

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