Blogparade: Wie man sich bettet so lügt man

Wir haben gestern wieder eine katastrophale Nacht hinter uns. Die Teilzeitmutter hatte vor Wochen (wenn nicht gar Monaten) zu einer Blogparade aufgerufen. Sie wollte mehr über Johannas Schlafgewohnheiten wissen und darüber, wie wir das hier so planen, ob Familienbett oder Gitterbett im eigenen Kinderzimmer ... die Fragen hätte ich auch alle ganz gerne beantwortet. Wir haben keinen Plan - hatten wir von Anfang an nicht. Aber nun will ich doch mal berichten, wie das hier so läuft:

Eines kann ich mit absoluter Sicherheit berichten: im Gitterbett schläft nur der Teddy. Wir gehören nicht zu den Eltern, die vor oder während der Schwangerschaft lauter Bücher gelesen haben. Um ehrlich zu sein, habe ich zwar eines angefangen, aber das war mir alles zu theoretisch und ich bin nicht mal bis Seite 30 gekommen. Gekauft hatten wir allen möglichen Kram, der uns mehr oder weniger sinnvoll erschien, ganz nach dem Motto: "Haben ist besser, als Brauchen."

 

Als Johanna hier am Tag ihrer Geburt eingezogen ist, hatten wir also alles vorbereitet. Das Gitterbett im Schlafzimmer, ein Stubenwagen für's Wohnzimmer und ein Kinderzimmer in Planung. Die ersten drei Wochen hat Johanna dann bei uns im Bett geschlafen. Warum? Weil wir auch irgendwann müde waren und das Baby uns einfach sehr lautstark und extrem ausdauernd klar gemacht hat, dass es nicht alleine im Gitterbett liegen will. ;) Gestillt und gewickelt wurde auch nicht nach Plan, sondern nach Bedarf. - Eindeutiger Vorteil einer ambulanten Entbindung. Denn das konnte ein, zwei Mal pro Nacht sein. Es gab aber auch Nächte, an denen wir alle 1,5 Stunden wach waren.

 

Für uns stand sehr schnell fest, dass Johanna selbst das Tempo angibt ... und ehrlich, sie macht das super. Im Stubenwagen hat sie dann irgendwann von ganz alleine die ganze Nacht geschlafen, weil wir sie im Wohnzimmer schlafend reingelegt haben und nicht wecken wollten, wenn es ins Bett ging. In der ersten durchgeschlafenen Nacht bin ich morgens hysterisch aufgewacht und habe geguckt, ob das Kind noch atmet. Mittlerweile warte ich auch gerne wach im Bett, bis sie sich von alleine meldet. Da sind wir auch immer noch. Wir nehmen den Stubenwagen einfach mit ins Schlafzimmer. Vielleicht ist ihr das Gitterbett noch zu groß oder was auch immer ... sie rastet aus, wenn ich sie reinlege ... und das sobald ich sie reinlege. Denn immer, wenn ich das Baby ablege, wacht sie für den Bruchteil einer Sekunde auf, checkt ab, ob alles "Safe" ist und pennt dann entweder wieder ein oder: ... öffnet alle Höllentore.

 

Man kann uns jetzt Inkonsequenz vorwerfen und dass wir das Kind verwöhnen. Aber ich muss zugeben, ich bin einfach bequem. Im Gegenzug habe ich ein - meist - entspanntes Baby, was nicht selten lange schläft.

Ja es gibt sie immer noch, diese Nächte an denen ich alle 1,5 Stunden aufstehen muss um ... irgendwas zu tun. Manchmal grinst mich die bl*** K** einfach nur an mitten in der Nacht und freut sich, dass Mami müde in die Wiege guckt, wenn sie Theater macht. Dann lasse ich das Nachtlicht an, ziehe einmal an der Spieluhr und lege mich eben wieder hin. Manchmal hat sie hunger ... manchmal ... weiß ich auch nicht.

 

Ein Kinderzimmer haben wir nach 20 Wochen immer noch nicht. Zwar schläft Johanna nach dem Vorlesen jetzt auch schon lange, bevor wir uns hinlegen, alleine mit Babyphone im Schlafzimmer. Aber ich bin einfach noch nicht so weit, sie komplett auszuquartieren. Sowohl mental, als auch renovierungstechnisch. Außerdem ist es soooo bequem nachts einfach nur neben mich zu greifen und sie ggf. ins Bett zu holen. Mal im ernst, welchen pädagogischen Sinn soll es denn haben, das Baby irgendwo schlafen zu lassen, wo es nicht will? 

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