Die Katze im Sack ... 

Wer ein Tierschutz-Tier aufnehmen möchte, sollte sich unbedingt vorher über den Verein informieren, von dem er adoptieren will. Es gibt leider unheimlich viele schwarze Schafe. Meist bemerkt man die Qualität des Vereins erst, wenn die Probleme schon da sind. Deshalb sollte man vorher versuchen, sich gut über den Verein oder die Organisation zu informieren. Bei den lokalen Tierheimen ist das einfacher als bei vielen international agierenden Vereinen.  Google bringt allerdings schon einiges ans Licht und hilft, den richtigen Verein zu finden. Im besten Fall, kann man sich von Freunden oder Bekannten einen Verein empfehlen lassen.


Die Sache mit den Hundebetten

Wir tauschen in regelmäßigen Abständen die Hundebetten durch. Der ein oder andere Hundebesitzer oder gar Nicht-Hundebesitzer wird sich fragen, wozu das ganze. Kurz vorab: Das liegt nicht daran, dass ich neben Tierarztkosten, Futter und dem ganzen Wahnsinn rund um die Pelztiere nicht weiß, wohin mit der Kohle, sondern daran, dass ich nicht wohnen will, wie in einem Tierheim.

Die Hunde leben mit uns im Haus und liegen dort wo wir liegen. Das bedeutet, Hundebetten stehen an ziemlich presenten Stellen im Wohnzimmer und generell im Haus. Es müssen genügend Betten und Rückzugsmöglichkeiten für alle da sein. Das bedeutet bei der Wahl der Inneneinrichtung schon eine Einschränkung, was den Platz und die Gestaltungsmöglichkeiten angeht.

 

Mit drei eigenen großen Hunden und ab und an einem Pflegehund, leiden Hundebetten und Kissen durchaus sehr stark. Wir achten zwar darauf, dass zumindest die Bezüge waschbar sind. Bei Jill sogar darauf, dass die Inlays und Betten abwisch- bzw. abwaschbar sind. Das hat hier schon das ein oder andere Hundebett gerettet. Irgendwann ist aber selbst das robusteste Bett mal auf und sieht einfach nicht mehr so schön aus.

Pflegehunde und Hundebetten

Schwieriges Thema ... ich war bei Neuzugängen hier oft schon dem Nervenzusammenbruch nahe ... aber im Grunde weiß man ja, was auf einen zukommt:

Pflegehunde kommen oft aus schwierigen Umständen, haben vielleicht noch nicht im Haus gelebt oder sind das Alleinebleiben nicht gewohnt. Das sollen sie alles hier lernen. Denn wer überall einfach Pipi macht und alles zerstört findet nun mal sehr schwer ein Zuhause. ;)

Wie wir wissen, ist noch kein Meister vom Himmel gefallen. Dann kommt es schon mal vor, dass Frust an einem Hundebett ausgelassen wird. Was wiederum schon sehr oft sehr frustrierend für mich war. ;)

 

Mittlerweile haben wir dazu gelernt. Wenn Pflegehunde hier neu einziehen, stelle ich Kunststoffwannen auf (die sind nahezu unkaputtbar, die Decken lassen sich super waschen, wenn mal Pipi daneben geht und es ist einfach pflegeleichter) und teilweise holen wir auch den Hundekäfig wieder aus der Garage. Das sieht nicht schön aus, hilft aber einfach manchmal nix. Ich kann das wirklich nur jedem empfehlen, denn es spart Frust und Geld. Die Kunststoffteile gibt es bei lokalen Kleinanzeigen oft geschenkt oder zum wirklich fairen Preis und es ärgert einfach niemanden, wenn die mal zerkratzt, angenagt oder zerlegt sind. Die Käfige sind ein super Rückzugsort und auch mit offener Tür bilden sie eine wunderbare Höhle. Mussten aber jetzt auch aus optischen und platzgründen weichen. Bis zum nächsten Pflegehund warten sie wieder in der Garage.

 

Gleiches Spiel ist es übrigens auch draußen im Garten, wobei die Hunde da eher selten unbeaufsichtigt sind, wenn sie neu hier im Haushalt ankommen.

Zur Zeit ist kein Pflegehund hier und es ist derzeit auch nicht geplant im ersten Halbjahr 2019 einen aufzunehmen. Also sind alle Kunststoffschüsseln durch flauschige Betten (mit waschbarem Bezug) passend zur Einrichtung ersetzt. Das macht es hier einfach wohnlich.

Kind und Hunde im Alltag

Ich werde oft gefragt, wieso das hier funktioniert. Die Dobermänner stammen aus dem Tierschutz. Da meine Hunde diese Woche aneinander geraten sind, stellt sich natürlich auch die Frage: Wie wird die Mini vor solchen Situationen geschützt und wo war sie in dem Moment? Natürlich sind die Bilder von der Mini und den Hunden super und die Tatsache, dass sie sich alle verstehen und auf die Mini hören, ist es natürlich auch. Was ich allerdings auf keinen Fall möchte, ist den Eindruck erwecken, dass das einfach so möglich ist und immer klappt. Hunde sind Hunde und Kinder sind Kinder, ich kann für keinen meine Hand ins Feuer legen, also gibt es hier einige Sicherheitsvorkehrungen, die wir teilweise bewusst, aber auch unbewusst in den Alltag eingebaut haben. Gerade, wenn Pflegehunde hier sind, sind diese Dinge unerlässlich.

Die Mini ist nie mit den Hunden unbeaufsichtigt. Auch wenn ich meinen drei Chaoten sehr vertraue, bin ich doch immer ein wenig auf der Hut. Fühlt sich gerade jemand bedrängt, wird es jemandem zu eng oder sagt gerade jemand, dass er irgendetwas nicht möchte und das gegenüber versteht es nicht? Das Kräftverhältnis ist nicht annähernd ausgeglichen und es muss ja nicht mal sein, dass die Hunde beissen oder ähnliches ... es geht ja schon darum, dass die Mini nicht permanent umgerannt werden möchte. Das klingt anstrengend, wird allerdings zum Automatismus. Es gibt im Alltag jedoch einige Situationen, in denen man nicht so aufmerksam ist, wie das sein sollte oder in denen das Tempo hier einfach sehr hoch ist, auch dann passen die Chaoten manchmal nicht auf, wo sie hintreten. Wir haben unbewusst eine Lösung dafür gefunden: wir schleußen unbewusst ziemlich viel:

  • Es gibt hundefreie Bereiche bei uns im Haus. Die Hunde laufen und leben frei in der unteren Etage. Oben sind Kinderzimmer und Schlafzimmer.
  • Unsere Morgenroutine ist eine Katastrophe, weder die Mini noch ich sind Morgenmenschen. Damit dann nicht noch Hunde zwischendrin rumlaufen, gehen die Hunde jeden Morgen bevor ich die Mini nach unten hole in den Garten Leckerlies suchen bis wir in der Küche am Tisch sitzen und etwas Ruhe einkehrt.
  • Wenn ich nach Hause komme, bleibt die Mini je nach Wetter kurz im Auto sitzen, bis ich die Hunde rausgelassen habe oder wartet mit der Katze kurz vor der Haustür, bis die Hunde sich gefreut haben, dass ich wieder da bin und nach draußen in den Garten laufen.
  • Gleiches Tempo, wie beim nach Hause kommen, herrscht beim Anleinen zum Gassigehen. Auch dann wartet die Mini drinnen, vor der Tür oder kurz im Auto.
  • Wenn ich alleine bin, schicke ich die Mini kurz nach oben spielen, während ich zur Toilette gehe oder nehme sie mit in die Küche, während ich koche.
  • Auch beim Gassigehen habe ich die Mini immer aus brenzligen Hundebegegnungen herausgenommen. Mittlerweile fährt sie automatisch in eine Auffahrt oder ähnliches und wartet, wenn uns zum Beispiel unangeleinte Hunde entgegen kommen.
  • Auch die Hunde kann ich schleußen, wir haben zwei Ausgänge vom Haus zum Garten. Bevor Hunde zum einen Eingang rausgehen, kann ich andere zum anderen Eingang reinlassen ohne das sie sich begegnen.

Das sind alles Dinge, die mir so nicht bewusst waren, bis ich gefragt wurde, Das wurde hier einfach von Anfang an immer so gehandhabt. Kam ein neuer Pflegling ins Haus, war die Mini übers Wochenende bei der Oma oder beim Papa. Im Normalfall begegnet sie den neuen Hunden auch nur kurz. Wirkliche "Menschenfeinde" hatten wir nicht mehr im Haus, seitdem die Mini auf der Welt ist. Meist waren es Junghunde oder welche, die auf Kinderfreundlichkeit getestet sind.

Garantieren kann man natürlich nur die wenigsten Dinge im Leben. Aber wir sind uns unserer Verantwortung bewusst und treffen keine Entscheidung leichtfertig,

Als die beiden Chaoten aneinander gerieten, habe auch ich einige Zeit gebraucht, bis ich die Lage wieder im Griff hatte. In der Zeit saß die Mini noch im Auto und hat gewartet, dass die Luft rein und alle im Garten sind. Da mir das Verhältnis der beiden Rüden allerdings derzeit zu angespannt und unsicher ist treffen die beiden demnächst einfach gar nicht mehr hier im Haushalt direkt aufeinander um diese Gefahrenquelle zu eliminieren.

Pflegestellen für Hunde und Katzen

Wir sind ab und an Pflegestelle ... (nur für Hunde, nicht für Katzen). Unser kleiner Gast ist am Freitag ausgezogen. Ich habe ihn nach Nürnberg gebracht, mir sein neues Zuhause, seinen zukünftigen Hundeplatz, sein neues Frauchen und auch seine neue Dobermann-Spielgefährtin angeschaut und ihn dann da gelassen. Als ich im Auto saß, hab ich Rotz und Wasser geheult. Trotzdem würde ich es immer wieder genauso machen:

Wir haben kurzfristig einen halbverhungerten "Dobermann-Mix" in wirklich schlechtem Zustand in Hamburg vom Flughafen abgeholt, weil er dort gestrandet war. Sparky wurde quasi bestellt, aus Malta hier hergeflogen und nicht abgeholt.

Ein Hund in dem Zustand ist oft weder attraktiv für Interessenten, noch ist immer jemand zu finden, der so kurzfristig einspringen kann und ihn dann auch noch für immer übernehmen möchte. Pflegestellen helfen aus, wenn Tierschutzhunde kurzfristig ihre Familie verlassen müssen, bei Privatabgaben durch welche Gründe auch immer oder auch einfach nur, um die Tiere vor ihrer Vermittlung aufzupeppeln und etwas besser einschätzen zu können, welche Familie zu ihnen passt.

In Pflegestellen sitzen die Hunde und auch Katzen erstmal warm und trocken (bei den Samtpfoten sind Pflegestellen genau so wichtig, leider bin ich einfach kein Katzenmensch ... Mietzi und ich leben nebeneinander her, meine große Liebe war ein kleiner frecher Kater, der leider überfahren wurde, seitdem bin ich durch mit dem Thema Katze).

Aus einer Pflegestelle heraus, kann ohne Stress und Druck in ein "Für-immer-Zuhause" vermittelt werden. Bei Sparky (jetzt Amuun) hat das gut geklappt.

Denn ein paar Tierarztbesuche und etwas Liebe später ist aus dem ängstlichen, zotteligen Bündel Hund ein süßer Junghund geworden, der einigermaßen an der Leine läuft, weiß, dass man sein Geschäft draußen verrichtet und ausgeschlafen und satt in sich selbst ruht.

Ziel war es nun, eine neue Familie zu finden. Das ist nicht immer einfach. Je nachdem zu welchem Tierschutzverein der Hund gehört, kann das auch gut und gerne mal zu einer Farce werden. Ich mache das nun schon lang genug und bin selbstbewusst genug um auch mal nein zu sagen. Deshalb auch die Anzeige (Danke fürs liken und teilen, das war der Schlüssel zum Erfolg).

Hier werden Interessenten rigoros aussortiert: nein, ich vermittele keinen Dobermann in Draußenhaltung ohne Familienanschluss um einen Schrottplatz zu bewachen. Ich vermittle auch keinen Hund an jemanden, der ihn haben will, seiner Farbe oder seines Erscheinungsbildes wegen und ich vermittele auch nicht an schwangere alleinstehende Frauen (denn das kann durchaus gut gehen, muss es aber nicht und ich pokere nicht mit meinen Hunden).

Ob ein Haus und ein Garten vorhanden ist, ist mir wiederum völlig egal. Auch ich habe mit Jill auf 18 qm inkl Bad und Küche gelebt zeitweise. Sie war halt immer mit, ich würde behaupten, dass es ihr nicht geschadet hat. Bei einigen Hunden kommen noch Bedingungen hinzu, die einfach auf die individuellen Charaktereigenschaften des Hundes eingehen. Sparky hat sich vom ersten Moment an mehr an unseren Hunden, als an mir orientiert. Also fiel irgendwann die Entscheidung, dass er nicht in Einzelhaltung abgegeben wird, denn das würde ihn wahrscheinlich nicht glücklich machen und die neuen Halter hätten es gerade draußen viel schwerer, als mit einem zweiten Hund (Da war er wirklich anfangs sehr unsicher und hat sich ständig hingelegt und in Hecken und Ecken verkrochen. Hier hat es geholfen Emma mitzunehmen, von der er sich viel abgeschaut hat). Wir haben Sparkys neues Frauchen und auch gleich noch eine Doberfreundin dazu gefunden und ich habe ihn am Freitag hingebracht.

Natürlich fällt es nicht leicht, einen Hund, der sich hier eingelebt hat und sich super entwickelt wieder abzugeben. ABER: ich kann sie nicht alle behalten (wirklich nicht :P) und ich möchte auch noch Platz für weitere Notfälle haben.

Ja irgendwann wird die Zeit kommen, in der ich hier fünf Dobis halten kann, so wie ich es mir immer vorgestellt habe. Gerade sind zwei Junghunde inkl. Buster und seinen Baustellen neben Kind und Job einfach zu viel.

Nachdem ich mich persönlich davon überzeugt hatte, das perfekte Zuhause für den kleinen Wurm gefunden zu haben, habe ich ihn also da gelassen und ja ... es sind Tränen geflossen (auf den ersten 100 Kilometern Heimweg sogar sehr viele). Aber ich bin nach den ersten Tagen noch viel überzeugter davon, dass es richtig war, als in dem Moment, als ich gefahren bin. Hier bei uns ist wieder etwas mehr Ruhe und Luft für meine eigenen Hunde. Sparky (Amuun) bekommt einen 24/7 Rundum-Verwöhn-Service, den ich ihm hier als 4. Hund nicht hätte bieten können und: ich habe wieder einen Notfallplatz (wir gönnen uns allerdings eben eine Atempause).

Pflegestelle sein heißt:

  • im Notfall einspringen
  • wissen, dass man den Hund oder die Katze auch wieder abgibt (das muss übrigens gar nicht sein, einige entscheiden sich auch dafür, den Pflegetieren ein "Für-immer-Zuhause" zu bieten. Auch das geht)
  • den Tieren zu einem guten Start in ein neues Leben verhelfen
  • Einschätzen und die ersten kleinen Erziehungs- und Gewöhnungsaufgaben für einen besseren Alltag im Leben des Hundes zu starten

Pflegehunde (gerade aus dem Ausland oder von Beschlagnahmungen etc) sind meist erstmal ein Überraschungsei, außer sie kommen direkt aus einer Familie, die man befragen kann. Für Glück und Unglück der Pflegefamilien selbst, ist im Grunde zu großen Teilen der zuständige Verein tragend verantwortlich. Auch ich habe hier schon geflucht und gewettert. Aber im Grunde sind es meist die gleichen Rahmenbedingungen: die Kosten für Futter trägt die Pflegefamilie, Tierarztkosten trägt bei Tierarztbesuchen nach Absprache oder bei Notfällen der Verein. Es finden Besuche von Interessenten statt, manchmal telefoniert man auch mit ihnen, um den Hund/die Katze etwas besser zu beschreiben und irgendwann zieht das Pflegetier aus, um sein Glück in seiner ganz eigenen Familie zu suchen. Bei der Auswahl des Vereins, sollte man sich auf Erfahrungen anderer (entweder aus dem Netz oder am besten persönlich) verlassen und sich auch mal durchsetzen, wenn Dinge passieren, die für einen selber gar nicht gehen (für mich waren das die Nuckelfotos bei ebay-Kleinanzeigen in Verbindung mit der Vermittlung eines Dobermanns. Da hab ich angefangen die Sache selber in die Hand zu nehmen). Allerdings geht sowas nur in Absprache mit dem Verein, denn der Hund gehört nicht der Pflegefamilie, das darf man nie vergessen.

Im Grunde ist es grandios Pflegefamilie zu sein, denn man erlebt die Zeit im Leben des Hundes, in der er am schnellsten Entwicklungen macht (bei Welpen, die Zeit, in denen sie wirklich niedlich sind). Es ist so schön zu sehen, wie Hunde, die schlechte Erfahrungen gemacht haben oder hungern mussten, begreifen, dass man ihnen nur gutes möchte.

Wir können den Tieren helfen, in ein neues Leben zu starten und einige Stolpersteine beim Start schon ausräumen, bevor sie in die neue Familie ziehen (Tiere, die noch nicht sauber sind zum Beispiel lassen sich in einem gewissen Alter nur noch schwierig vermitteln, das gleiche gilt fürs Alleinebleiben, an der Leine gehen etc.)

UND: es ist unbezahlbar glückliche neue Herrchen und zum Beispiel "meinen" Sparky so zufrieden in seinem neuen Leben zu sehen an dem ich einen kleinen, aber doch entscheidenden Anteil hatte.

 

Übrigens darf jedes Pflegetier auch wieder zurück zu uns, wenn es gar nicht klappt, sich die Lebensumstände ändern etc. Das ist bisher allerdings noch nicht vorgekommen.

Sparky muss wieder ausziehen

Wir haben einen Pflegehund. Ich habe in den letzten Tagen viele Nachrichten, Anfragen und Kommentare bekommen, wieso ich ihn nicht behalten will/kann/möchte. "Wenn er doch so toll ist, kann er doch bleiben." etc. - Nein kann er nicht. Aus Gründen:

Sparky ist jung, schon sauber, versteht sich mit allen und jedem und zeigt sich zudem sehr pflegeleicht. Baustellen kann ich keine feststellen. Zudem ist er etwas ganz besonderes: er ist ein blauer Doberman-Mix.

Das ist ein entscheidender Unterschied, zu zum Beispiel Buster (der hier einen Platz auf Lebenszeit gefunden hat, weil ich einfach nicht wollte, dass er zum Wanderpokal wird) Denn Interessenten für Sparky gibt es schon viele. Auch einige, denen ich durchaus zutraue, dass sie Sparky gerecht werden und ihm ein super Leben bereiten.

Trotzdem verstehen viele nicht, wieso ich diesen kleinen Hund, der sich langsam erholt, der so gut hier rein passt und der gerade zur Ruhe kommt, wieder abgeben kann und möchte. Die Antwort ist ganz einfach: ich bin vom ersten Moment an nur die Pflegestelle gewesen. Da muss man auch einen Hund mal wieder abgeben, denn:

  • auch ich habe nicht endlos Zeit, Platz und Geld. Wenn Sparky jetzt bleibt, können wir beim nächsten Notfall dann vielleicht nicht mehr helfen.
  • ich muss meinen eigenen Hunden auch noch gerecht werden. Ich habe drei Dobermänner. Natürlich müssen meine beiden Mädels, die hier unkompliziert mit nebenher laufen, zurückstecken, was Einzel-Gassirunden, Aufmerksamkeit beim Kuscheln oder auch nur das Begleiten bei meinen Ausflügen mit der Mini angeht.
  • neben Job und Kind einem Junghund gerecht zu werden, ist übrigens auch ohne die Gesamtanzahl von vier Dobermännern echt eine Herausforderung.

Alle kann ich leider nicht behalten. Geplant ist langfristig, dass wir zwei Seniorenstellen, eine Pflegestelle und meine zwei eigenen Hunde zum "Arbeiten" haben. Das hilft in Notfällen, funktioniert aber nur, wenn ich Notfälle auch wieder abgeben kann.

 

Ein Zuhause auf Lebenszeit hat Sparky auf die Schnelle nicht gleich gefunden. Deshalb darf Sparky sich hier jetzt erholen und wird auch schon das ein oder andere Lernen, was im Leben als Familienhund ganz nützlich ist. Wir werden ganz in Ruhe und auf gar keinen Fall überstürzt ein Zuhause für ihn suchen (die Entscheidung, welches es wird, liegt Gott sei Dank nicht bei mir, sondern beim zuständigen Verein, den Kontakt stelle ich gerne her - mitsprechen werde ich sicherlich trotzdem ein wenig :P).

Aber er wird wieder ausziehen. Dann werde ich ihn eine ganze Weile nicht sehen dürfen. Ja das wird weh tun. Wenn ich Glück habe, hält uns die neue Familie auf dem Laufenden. Wenn nicht, muss ich auch damit leben. Denn wichtig ist uns für Sparky nur, dass er eine Familie findet, die ihm ein tolles Hundeleben bis zum letzten Atemzug bietet. Ihn hier zu behalten, wäre nicht fair für alle Beteiligten und auch nicht im Sinne der Sache.

Ein Hund ist keine Waschmaschine

Ich war dieses Wochenende so wütend, das glaubt ihr nicht. Wir haben mal wieder ein Familiemitglied auf Zeit. Ungeplant. Einer mehr, als hier eigentlich Plätze zur Verfügung stehen. Ich wurde mehrmals für völlig bekloppt erklärt. Dabei ist das nicht meine Schuld gewesen. Sondern die von *** Menschen. Mittlerweile drehen die ersten Pipidecken ihre Runden in der Waschmaschine, Sparki ist gebadet, schläft und ich beruhige mich langsam. Ich will trotzdem mal berichten, wie es uns an diesem Wochenende ergangen ist.

Die Kurzfassung: Dobermann-Fans und die zugehörigen Tierschützer und Vereine sind untereinander gut vernetzt. Irgendwann kam ein Aufruf, ob jemand aus dem Norden kommt ... "Ja ich." Ein Hundetransport nach Hamburg war angesagt und am Ende kam keiner um zwei der Hunde abzuholen. Es wurde kurzfristig abgesagt.

OK, kennt man sich nicht aus, dann könnte man meinen, man hat ein Widerrufsrecht und was rege ich mich so auf. Deswegen möchte ich das heute mal aus meiner Sicht schreiben.

Man kann jetzt für oder gegen Tiervermittlungen aus dem Ausland sein. Fakt ist aber: Wird ein Hund durch eine Tierschutzorganisation im Ausland "reserviert", dann wird er ausreisefertig gemacht. Das bedeutet, er wird geimpft, tierärztlich gecheckt ... Titer genommen um Antikörper zu bestimmen und beim Vet-Amt gemeldet (alle, die es genauer wissen und berichten wollen, dürfen gerne kommentierten).

Interessiert man sich von Deutschland aus für das Tier, füllt man einen Bewerbungsbogen aus, jemand kommt vorbei und schaut, ob der Haushalt zum Hund passt und ob die Angaben im Bewerbungsbogen stimmen (Nennt sich Vorkontrolle, das passiert ehrenamtlich, in der Freizeit eines Menschen, der auch ein eigenes Leben hat). Während der ganzen Zeit, hat man Zeit sich gut zu überlegen, ob man den Hund oder die Katze wirklich will. Nach der Vorkontrolle wird noch einmal gefragt. Auch dann kann noch wieder abgesagt werden. Denn dieser Besuch ist dazu da, um auf eventuelle Probleme hinzuweisen und diese zu besprechen. Manchmal fällt dann auf, dass es einfach nicht passt. Das ist völlig OK.

 

ABER: Dann werden Flüge (das kostet Geld) und Termine beim Vetamt gemacht (das kostet auch Geld) gebucht. Es werden Fahrketten gebildet und die Reise wird organisiert. Die Hunde treten diese Reise oft schon eine ganze Weile vor Abholung an. Manchmal übernachten sie noch in einem befreundeten Tierheim, um morgens näher am Flughafen zu sein. All' das bedeutet Stress für die Tiere, für die beteiligten Menschen. Den nehmen sie auf sich, damit die Hunde und Katzen und Leguane und was weiß ich ... in ein besseres Leben Reisen. In dem Moment ist ein Stein ins Rollen gekommen, der nicht mehr oder nur schwer aufzuhalten ist.

 

Es kam, wie es kommen musste. Sparkis zukünftige Familie und die seines Kumpels sagten kurzfristig ab und die beiden wären nach einer sehr abenteuerlichen Reise quasi in Hamburg gestrandet.

 

Ich habe an diesem Wochenende wirklich mit Hinz und Kunz telefoniert. Jeder der mir irgendwie in den Sinn kam und mir verantwortungsvoll genug erschien (vielleicht sogar schon einmal Pflegestelle war), wurde angeschrieben. Ergebnis war, das alle Stellen voll belegt sind. Die meisten mit zwei oder drei Hunden mehr, als jemals geplant. Ich übrigens auch ... wir haben mal angefangen mit Jill und jeweils einem Pflegeplatz ... die einen haben schon 7 Hunde, die anderen gerade eine dreibeinige Hündin mit Leishmaniose aufgenommen. Viele gehen neben dem ganzen Kram noch arbeiten. Fazit kein Platz für Sparki.

Lange Rede kurzer Sinn: Obwohl Sparki Interessenten hat, war es unmöglich, die noch vorzukontrollieren schnell am Wochenende. Am Ende bin ich selber losgefahren. Das ist hier nur möglich, weil ich ein unglaublich gutes Netzwerk habe. Die Hundeschule hat wie wild Decken gesammelt und einen Korb und eine Matratze zum Liegen. Ein Geschirr besorgt, ein Halsband und Futter. Ich brauchte jemanden, der mit mir fährt, denn so ein Ritt von Ostfriesland nach Hamburg ist halt auch nicht mal eben gemacht mit einem Kleinkind. Die Oma hat das Kind spontan genommen. Das alles wurde organisiert innerhalb von etwas mehr als 24 Std.

 

Was ich euch sagen will: wir sind auch nur Menschen und ein Hund ist nun mal keine Waschmaschine, die man eben kurzfristig abbestellen kann.

 

Denn es geht ja weiter: ich bin nicht vorbereitet auf einen vierten Hund, einen Junghund. Ich habe einen Job, ich habe keinen Urlaub genommen, um ihn hier einzugewöhnen oder zum Tierarzt zu fahren, denn ich hatte keinen Hund geplant. Das müssen jetzt meine Arbeitskollegen puffern. Ach und der Waupapa ... der atmet auch regelmäßig seeeeehr tief durch ... tragt das Ganze sowohl finanziell, als auch nervlich aber immer geduldig mit (Ich liebe dich) Alles in allem: Ich habe es heute echt satt.

 

Das doofe nur: der Hund kann nichts dafür. Der wurde übrigens von meinem "Rudel" hier traumhaft aufgenommen (ich bin auch ein wenig erleichtert und stolz). Trotzdem wird er nicht bleiben. Sparki darf jetzt hier eben durchatmen und etwas zunehmen, wird tierärztlich gecheckt und sucht dann eine Familie. Drückt uns die Daumen und teilt bitte fleißig, wenn es soweit ist.